DEFRIT

IG Radiovielfalt

c/o digris, Lessingstrasse 33, 8002 Zürich, info@radiovielfalt.ch

Der Bundesrat halbiert das private Digitalradioangebot

Am 25. Oktober 2023 hat der Bundesrat entschieden, die bestehenden UKW-Funkkonzessionen um 2 Jahre bis Ende 2026 zu verlängern.

Verlierer sind die digitalen Radios: Ihre Planungen werden über den Haufen geworfen, ihre Geschäftsmodelle zu Makulatur. Die Auswirkungen dieser marktverzerrenden UKW-Privilegien zeigen sich schon heute: Bereits per Ende 2024 reduzieren private DAB-Radios laut DAB-Netzbetreibern ihr Angebot um 40%. Der Bundesrat muss deshalb dringend auch die Technologieförderung für Digitalradios um 2 Jahre verlängern – und zwar zielgerichtet nur noch für Radios, die nicht auf UKW senden.
Dringend ist zudem auch, dass die Politik die Rahmenbedingungen für Innovationen im Bereich der Plattformisierung, für rmarktfähige Produkte und diversifizierte Einnahmequellen schafft.

Die IG Radiovielfalt bleibt aktiv:

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Offener Brief Per A-Post und Email, cc Politik und Medien

Herr Bundesrat Albert Rösti
Vorsteher des Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
Bundeshaus Nord
3003 Bern


Zürich, 2. Mai 2023

Sehr geehrter Herr Bundesrat Rösti,

die Zeit von UKW ist abgelaufen. Seit über 10 Jahren bereiten sich Radiobranche und BAKOM darauf vor, dass UKW in der Schweiz endgültig abgeschaltet wird und alle Radioprogramme ausschliesslich über DAB+ ausgestrahlt werden. Schon 2014 haben sich die Schweizer Radioverbände auf ein letztmögliches Abschaltdatum geeinigt: 31. Dezember 2024. Diesem Entscheid stimmten 2015 die SRG sowie mehr als 80 Prozent der privaten Radiostationen zu. Der Bundesrat hat im Oktober 2017 der UKW-Abschaltung den rechtlichen Rahmen gegeben. Digitales Radio hat sich durchgesetzt: Radio wird heute zu 77% digital empfangen.

Die Mehrheit der Radioveranstalter will die UKW-Abschaltung, weil nur noch eine Minderheit UKW hört.

Der Bund hat viel zur digitalen Migration beigetragen: Technologieförderung (73.3 Millionen Franken bis 2024) an Radioveranstalter und DAB-Netzbetreiber, Nutzungsforschung, eine Kommunikationskampagne für DAB+ (11.6 Millionen Franken bis 2024), Konzessionen für die DAB+ Verbreitung gemäss Fernmelde-gesetz. Um den Radioveranstaltern mit UKW-Funkkonzession die Migration von UKW auf DAB+ zu erleichtern, hat das BAKOM im Dezember 2019 die bereits 2008 erteilten, auslaufenden UKW-Veranstalterkonzessionen und die UKW-Funk-konzessionen ohne öffentliche Ausschreibung ausnahmsweise um 5 Jahre verlängert, also bis und mit 2024.

42 von 44 Radioveranstaltern und die SRG hatten sich auch geeinigt, UKW bereits im August 2022 (SRG) und im Januar 2023 (Privatradios) abzuschalten – diese Termine wurden aber nicht eingehalten, was zu Unruhe, Verunsicherung und für viele von uns unterzeichnenden Radioveranstaltern bereits zu ausserordentlichen, fremdverursachten Kosten führte und bestehende Geschäftspläne zunichte machte.

Eine Minderheit der Radioveranstalter will mit allen Mitteln eine UKW-Verlängerung erzwingen.

Dennoch gibt es heute erneut Versuche, das Abschaltdatum für UKW zu verzögern und die längst überholten UKW-Privilegien zu bewahren. Bei unprotokollierten Hinter-zimmertreffen wird erörtert, wie die auslaufenden UKW-Konzessionen erneut ver-längert werden könnten.

Neue Begriffe wie «Fade Out»-Pläne werden eingeführt und in den Medien gestreut. Und es wird versucht, diese Pläne als neuerliche «Branchenlösung» zu präsentieren. Dabei geht es nur darum, ungerechtfertigte Marktvorteile zu erhalten. Von einer Branchenlösung kann nicht einmal ansatzweise gesprochen werden. Rund 80% aller Radiobetreiber im Land stehen hinter der längst vereinbarten Abschaltung.

Die DAB+ Radios kritisieren die Marktprivilegien der UKW Radios.

Zu einer weiteren Verzögerung darf es nicht kommen! UKW muss spätestens Ende 2024 endgültig abgeschaltet werden. Deshalb gelangen wir an Sie, sehr geehrter Herr Bundesrat.

Das BAKOM darf ab 2024 keine Ausnahmen mehr zulassen, denn

Die unterzeichnenden Radioveranstalter fordern deshalb faire Wettbewerbsbedingungen.

Wir erwarten vom Bundesrat Marktimpulse, um die Refinanzierung der Radios zu stärken und um weitere staatliche Unterstützung unnötig zu machen. Sollte es das BAKOM als Regulierungsbehörde dennoch unterlassen, UKW per Ende 2024 vollständig abzuschalten, müssen die UKW-Frequenzen im Sinne von Art. 22a des Fernmeldegesetzes öffentlich neu ausgeschrieben werden. Denn der erwähnte eindeutige Marktvorteil darf keinesfalls einfach zugunsten der heutigen UKW-Radioveranstalter fortgeschrieben werden.

Wir, die 41 erstunterzeichnenden Radioveranstalter der Schweiz und 5 andere direkt Betroffene bitten Sie, sehr geehrter Herr Bundesrat, die bestehenden Gesetze und Verordnungen durchzusetzen und alles in Ihrer Macht stehende zu tun, dass die Migration von UKW auf DAB+ marktstimulierend wirkt und ohne weitere Verzö-gerungen per 31. Dezember 2024 vollzogen wird.

Mit freundlichen Grüssen,
Die Unterzeichneten:

Unterzeichnet von:

Alfonso Ciampolillo – Titolare emittente , Radio #RMBTICINO, Lugano
Vincent Perriard – Responsable des programmes, Pirates Radio, GenèveNos investissement dans le DAB+ pendant 8 ans on été inutile dû à un paysage bloqué par les radios FM en place qui ne veulent pas laisser le marché évoluer. La radio à cessé d’émettre par manque de perspectives et malgré les aide de l OFCOM.
Dany Hofmann – CEO, DABCOM - konzessionierter DAB+ Netzbetreiber, PréverengesDas Businessmodell unserer Kunden geht davon aus das UKW ende 2024 abgeschaltet wird. Es ist also auch für uns sehr wichtig das dieser Termin eingehalten wird.
Giuseppe Scaglione – Geschäftsführer, 105 Tomorrowland One World Radio , ZürichFür eine erfolgreiche Digitalisierung des Radios muss UKW abgeschaltet werden.
Stan Roehrich – Directeur, MaXXima, GenèveNous avons tant investi depuis 2014, les radios devraient pouvoir évoluer dans le même paysage avec des chances égales. Le DAB était et EST l opportunité de renouveler et de réveiller cette industrie. Si la concurrence déloyale demeure, cette nouvelle diversité disparaîtra !
Terence Clinton – Gérant, Radio Rock Ballads, GenèvePour un paysage radiophonique 100% DAB+.
Terence Clinton – Directeur, Spoon Radio, GenèveMettons toutes les radios sur un pied d égalité (en DAB+).
Serge Gauye – Patron, Radio Vibración Latina, Sion
Kavashar Ratnam – Presidente Associazione Radio Gwendalyn , Radio Gwendalyn , Chiasso
Mark Butcher – Owner, World Radio Switzerland, MeyrinWe have been prepared to develop and build our radio station with the full understanding that we would, in the future, be able to compete fairly within our market area. Changing the rules of the game at this late stage would not only be unfair, we will also feel misled by the authorities.
Sandro Proietto – CEO, DAB Network, Zürich
Stefano Bosmani – Technischer Leiter Schweiz, Radio Italia, Tessin
Peter Valentino – Programm- und Geschäftsleitung, Sout al Khaleej, Zürich
Nicolas Gilliet – Direttore, A fine Jazz Gumbo Radio, Giubiasco
Roger Givel – Besitzer, Radio Lozärn, LuzernSo gehts nicht
Oliver Scotoni – Gründer / Geschäftsführer, Rundfunk.fm, Zürich
Andreas Zutter – CEO, PreicsionWave AG - Hersteller DAB-Tunnelradioversorgung, SolothurnAls innovativer Schweizer Hersteller von Geräten für die DAB-Radioversorgung in Tunnels finden wir die Umstellung wichtig für die Zukunft unseres Unternehmens.
Brühweiler Philipp – Vorstand, Radiologisch, Solothurn
Michael Stalder – Leiter zt Radio Inside, zt Radio Inside, Zofingen
Cedric Wiesendanger – Projektleiter, Radio4TNG, Winterthur
Zwickert jean luc – Administrateur - directeur, Global sport, BremblensJe soutien la fin de la fm pour décembre 2024. La situation actuelle pour les radios émettant uniquement en dab n’est pas viable , tant que nous sommes pas sur pied d’égalité
Thomas Hobi – Geschäftsführer, driftFM, ChurDas Radio der Zukunft sendet im Web und auf DAB+. UKW ist Geschichte.
Pahud Tanguy – Président, Back2Noize Radio, RomanelBack2Noize Radio demande l arret de la FM
Marina Civatti – Marketingleiterin, TopCC Radio, UsterEs wurden viele Planungen und Ausgaben gemacht, die nur aufgrund der Situation, dass der bisherige Radiobetrieb abgeschaltet wird gemacht. Hier wurde viel Arbeitszeit und Geld investiert.
Remo F. Civatti – CEO, TopCC Radio, UsterHätten wir gewusst dass UKW noch nicht abgeschaltet wird, wären wir nicht auf das DAB Netz aufgesprungen. Jetzt ist der Zeitpunkt um UKW abzuschalten. Versprochen ist versprochen.
Linus Bürgi – Geschäftsleitung Radio 3FACH, Radio 3FACH, Luzern
Schindler Susanne – Vorstand, Happy Radio, Pfeffingen
Peter Valentino – Programm- und Geschäftsleitung, MEGA Radio, KitzbühlWir engagieren uns in der Schweiz aufgrund der zugesagten Umstellung von UKW auf DAB und gingen davon aus, dass die Politik ihre Zusagen einhält.
Premtim Sermaxhaj – Gründer, albradio, KöllikenEinen Schritt vorwärts und zwei Schritte zurück, da kann man nicht sagen, dass wir der Digitalisierung nahe sind!
Andreas Balsiger – Präsident Verein Spitalradio LuZ, Spitalradio LuZ, LuzernEs wäre zwingend nötig, dass die Verbreitung von Radiosignalen wieder auf einer Wellenlänge - nämlich DAB+ - passieren würde. Das ist einfacher für alle!
Eric Belloy – Directeur de HopeRadio en Suisse, HopeRadio (anciennement Espoir Radio), RenensNous soutenons inconditionnellement l arrêt de la FM au 31.12.2024. Après plusieurs années d annonce de l OFCOM et de préparation des acteurs radiophoniques, il est maintenant temps de regarder vers l avenir et de faire le pas vers une radio 100% numérique !
Till Petermann – Geschäftsleitung, Jam On Radio, ZugDie Zukunft braucht konsequente Handlungen.
Alexandre Toppo – Gérant , Radio Geneva Latina, GenèveMerci pour l attention portée à ce courrier
Daniel Hofmann – Inhaber, IP music, LausanneSo lange UKW nicht unilateral abgeschaltet wird können wir uns nicht auf dem Werbemarkt finanzieren!
Alex Wasem – Directeur, RedLine Radio, LausanneCa suffit ce monopole de la FM
Stefan Grünig – Betreiber, Sunradio, KrattigenDer Parallelbetrieb von UKW und DAB+ ist längerfristig sinnlos und zu kostenintensiv. Werbegelder fliessen fast ausschliesslich an bisherige UKW-Verantsalter!
Emmanuel Ziehli – Direktor der Association Radio Réveil, RADIO R, Yverdon-les-Bains
Diggelmann Max – Technik, Happy Radio, PfeffingenEs wurde bereits so viel Geld investiert und für was?
Oswald Schafer – Vorstandsmitglied und Techniker, Radio Kaiseregg , DüdingenGleiche Rechte für alle
Robatel Pierre-Yves – Président, Agaune RadioDonnez une chance à nos radios associatives !...
Alexander Dal Farra – Programmleiter, Radio Tell - Heimatklang der Schweiz, KehrsatzEs ist Zeit, junge und innovative Radios nicht länger systematisch zu benachteiligen.
Koch Gabriele – Buchhaltung, Radio KaisereggEs muss ein Ende haben mit Verlängerungen.
Nicolas Kunzi – Président du Comité, Magic Radio Switzerland, Genève
Giuseppe Scaglione – Inhaber/Geschäftsführer, my105 DJ Radio, ZürichAuf UKW finden seit 20 Jahren keine Innovationen statt. Neue Programme und Vielfalt gibt es nur digital. Genau dies wollen jedoch die UKW-Platzhirsche mit immer neuen Tricks verhindern.
Patrick Studer – CEO, diis Radio, ZürichGleiche Chancen für alle Radios auf dem Werbemarkt.
Daniel Sauser – CEO, AKTIV RADIO, ZuchwilMan hat uns auf DAB+ geführt - 2022 wurde das UKW Out Versprechen gebrochen; 2024 soll erneut mit Fade Out dem 2ten Vertrauensbruch ein neuer harmloser Name gegeben werden. Die Planungssicherheit von uns freien Radios wird mit Füssen getreten. DAB+ JA - UKW NEIN!
Reto Wettstein – Inhaber, 2Go, BruggDie monopolistischen UKW-Gebietskartelle gehören abgestellt; andernfalls aber ausgeschrieben.
Thomas Gilgen – GL, open broadcast radio, ZürichUKW blockiert den Werbemarkt, d.h. die Werbebranche berücksichtigt ungleich die DAB+ Radios. Die geplante UKW Abschaltung sollte marktstimmulierend wirken.
Juan Widmer – Verwaltungsrat, Radio LoRa, Zürich
Claude Greder – Président, Radio UCB1, Genève
Nathanaël CHONG – Directeur UCB FRANCE / PHARE FM, Radio Phare FM, Mulhouse
Vanessa Esteves – Présidente, Radio Vostok, Les Acacias - Genève
Thomas Gilgen – Vorstandsmitglied, digris AG, konzessionierter DAB+ Netzbetreiber, ZürichRund hundert Veranstalter haben seit 2014 nach Treu und Glauben in DAB+ investiert und ihre Businesspläne auf die UKW-Abschaltung ausgerichtet. Eine Weiterführung von UKW gefährdet die Geschäftsmodelle vieler kommerzieller DAB+ Veranstalter und entwertet bereits getätigte Investitionen. Unser Kunden sind verärgert.
Daniel Jürg Rüegsegger – freischaffender Techniker, GDS.FM, ZürichOhne DAB+ wäre GDS.FM "nur" ein online Radio, da es nicht möglich ist, mit einem kleinen Radio eine UKW Frequenz zu erhalten und den Betrieb finanzieren zu können. Wenn weiterhin zweispurig mit FM/UKW gefahren wird, geht es mit der Radiovielfalt flussabwärts, denn zwei Radionetze brauchen auch mehr Strom als ein Radio Broadcast Netz.
Klemens Wempe – Musikredakteur - Open Broadcast Radio, Open Broadcast, Zürich
Christian Gamp – Vereinspräsident, GDS.FM, ZürichStatt UKW die Dab+ und Webradios fördern.
Denis Badan – Responsable prestations RadioBus, RadioBus, Lausanne
Philippe Morax – Directeur Général, M Le Média, Crissier
David Letare – Responsable de la programmation musicale, M Le Média, Crissier
Nicolas Kunzi – Président du Comité, Association Suisse des Radios Numériques, GenèveLa fin de la FM au 31.12.2024 est une décision de l'ensemble de la branche radio. Toutes les nouvelles radios numériques, qui pour l'ensemble sont actuellement exclues de la publicité radio, ont basées leur business plan sur cette date. La fin de la FM au 31.12.2024 DOIT être respectée. La FM c'est fini, comme la TV analogique est terminée.
André Sidler – CEO, JAMES FM - good times only, Zug
Reto Wettstein – Vorstand, UNIKOM, Brugg AGDer Radioverband UNIKOM hält in den Statuten fest: «Die UNIKOM fordert vom Regulator eine öffentliche Ausschreibung der UKW-Frequenzen für die Zeit ab 2025 durchzuführen, sofern die UWK-Verbreitung nicht auf Ende 2024 eingestellt wird.» http://unikomradios.ch/wordpress/wp-content/uploads/2023/04/20230418-UNIKOM-Medienmitteilung-UKW.pdf
Vorstand UNIKOM – Vorstand, Verband UNIKOM, ZürichDie im Verband UNIKOM organisierten 33 Radiounternehmen haben in einer Stellungnahme die Gründe der Abschaltung erläutert: http://unikomradios.ch/wordpress/wp-content/uploads/2021/06/Stellungnahme-Radioverband-UNIKOM-zur-UKW-Abschaltung.pdf
Eric MICHEL – Fondateur , Generation FM , Châtel-St-DenisNotre webradio s'étonne également sur cette proposition de prolonger encore la FM en Suisse. Ceci au final ne va servir que intérêts des radios se trouvant dans les zones limitrophe d'une frontière en raison des débordements des émetteurs FM français par exemple... Le passage en DAB+ doit permettre une transition numérique, mais également et surtout de pouvoir permettre aux radios encore inconnus du grand public de se faire enfin un nom sur le réseau DAB +. Bien que notre webradio n'est pas sur DAB+ nous sommes étonnés que l'OFCOM ne prolonge pas plus longuement la subvention financière auprès des nouveaux diffuseurs locaux issu initialement de la webradio.
Roberto Villa – Director, VIVA FM, Courtepin